Die Seitenwandwerbung für die Gebäudereinigung 'Wilkar' am Bus 594 wurde neutralisiert.
 

Der neue eBus-Port im Nürnberger Stadtteil Schweinau ist künftig Heimathafen für die eBusse der VAG. Er liegt neben der Bus-Werkstatt und gegenüber des Bus-Betriebshofes auf dem Gelände des ehemaligen Straßenbahnbetriebshof Schweinau.

Der eBus-Port besteht aus zwei geschwungenen überdachten Abstellbereichen. Formgebend für die Bebauung war das Grundstück zwischen der Amberger Straße und der Jaeckel-straße, das so optimal genutzt wird. Die Zufahrt erfolgt über die Jaeckelstraße. Über die Amberger Straße rücken die geräuscharmen eBusse dann aus.

Für Josef Hasler ist der neue eBus-Port ein Zeichen, dass für den Busbetrieb der VAG die Technologiewende eingeläutet ist. „Wer den Klima- und Umweltschutz ernst nimmt, muss jetzt handeln“, bekräftigt der Vorstandsvorsitzende der VAG. „Die VAG schafft durch den Umstieg auf eMobilität auch bei den Bussen die Basis für einen emissionsfreien ÖPNV in Nürnberg. Wir gehen mit gutem Beispiel voran und werden in den nächsten Jahren ausschließlich eBusse beschaffen.“ Damit der per se schon umwelt- und klimafreundliche ÖPNV nicht nur lokal, sondern auch global emissionsfrei wird, lädt die VAG ihre eBusse mit Ökostrom. Bereits seit 2012 bezieht das Unternehmen ausschließlich Ökostrom. Dieser kommt aus einer neuen regionalen Photovoltaikanlage der N-ERGIE.

Das Engagement der VAG sei ganz im Sinne der Stadt, wie Bürgermeister und VAG-Aufsichtsratschef Christian Vogel feststellt. „Wir wollen in Nürnberg die Wende schaffen. Die autogerechte Stadt war seit den 1960er Jahren dominierend, aber es gibt viele andere Verkehrsteilnehmer und deren Mobilitätsbedürfnisse: Fußgänger, Rad-, Roller-Fahrer*innen bis hin eben zu den Fahrgästen in Bussen und Bahnen und auch Menschen, die nicht mehr so mobil sind. Sie alle dürfen wir nicht vergessen. Wir werden alle profitieren mit einem Mehr an Lebensqualität und Klima, Luft und Umwelt werden besser werden."

Nach dem Baubeginn im Juni 2020 mussten erst umfangreichen Erd- und Verlegearbeiten für Versorgungsleitungen und Entwässerung im Untergrund gemacht werden. Ab Februar 2021 ging es auf der Baustelle sichtbar in die Höhe: 44 sechs Tonnen schwere, 5,5 Meter hohe Dachstützen tragen 22 bis zu acht Tonnen schwere Stahlhauptträger und das Trapezblechdach. Für die Ladepunkte darunter wurden rund 2.100 Meter Starkstromkabel, gut 2.500 Meter Datenkabel und rund 130 Datenanschlüsse verlegt. Die beiden Bumerang-förmigen offenen Überdachungen haben insgesamt eine Fläche von ca. 3.700 Quadratmetern. Darauf montiert ist eine PV-Anlage mit einer Spitzenleistung von insgesamt zirka 330 kWp. Der lokale Ökostrom deckt den Bedarf der benachbarten Buswerkstatt und senkt den Strombezug aus dem Netz fast auf null. In den nächsten Wochen werden die Dächer extensiv begrünt und bis zum Winter auf 650 Quad-ratmetern Grünfläche entlang der Grundstücksgrenzen unter anderem 35 Bäume neu gepflanzt und die Flächen extensiv begrünt. Die innerstädtische Flora und Fauna erhält damit eine Aufwertung.

Bis zum Jahresende 2021 wird die eBus-Flotte der VAG auf 46 Fahrzeuge anwachsen. 39 davon können zukünftig am neuen eBus-Port abgestellt und geladen werden, weitere im Busbetriebshof, wo bisher schon Lademöglichkeiten bestanden.

Um ein optimiertes Lade- und Energiemanagement sowie eine inteligente Einsatzsteuerung der eBusse zu ermöglichen entwickeln die N-ERGIE und Siemens für die VAG eine entsprechende Software. Ziel der Kooperation ist die wirtschaftliche und ökologische Optimierung der Energieversorgung und Steuerung von eBus-Flotten.

Mit einem regenbogenfarbigen Traffic-Board und einer entsprechenden Heckwerbung wirbt der Bus 461 nun für Chancengleichheit und Vielfalt in Erlangen.