Die Nürnberger U-Bahn

Sicherheit hat Vorfahrt

Foto: WoKo
 
Unter dieser Überschrift präsentierte die VAG Nürnberg am 12. Januar 2006 im U-Bahnhof Scharfreiterring der Presse einige technische Neuerungen an Ihren U-Bahn-Triebwagen. Diese Neuerungen sollen einen höheren Sicherheitsstandard im U-Bahn-Betrieb bewirken, dienen aber auch zur Angleichung der Zugabfertigung an den in diesem Herbst startenden fahrerlosen Betrieb auf der U3.
 
Die folgenden Ausrüstungen sind neu eingebaut:

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Videoüberwachung der Fahrgasträume

In jedem Wagen wurden zwei Kameras eingebaut, welche die nahezu nahtlose Überwachung des gesamten Fahrgastraumes ermöglichen. Alle vier Bilder werden aufgezeichnet und zusätzlich im Führerstand auf einem neu installierten Monitor angezeigt.
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Türspaltüberwachung

Um die Sicherheit beim Einsteigen und bei der Zugabfertigung zu erhöhen, erhalten die Züge sensible Türkanten. Konnten bisher nur Hindernisse von mehr als 6 Zentimeter Größe erkannt werden, so wird nun schon ein eingeklemmter Gegenstand, welcher größer als 3 Millimeter ist, signalisiert. Durch das Einklemmen von z. B. einer Hundeleine werden elektrische Schaltleisten in den Gummikanten der Türblätter geschlossen und verhindern somit das Anfahren des Zuges, die Freigabe zur Abfahrt (grüner Taster) leuchtet nicht. Die Überwachung ist aktiv vom Zeitpunkt des Türenschließens bis 12 Sekunden nach der Abfahrt des Zuges. Damit soll auch ein Mitschleifen von Personen verhindert werden.
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Optisch-akustische Türschließanzeige

Der in Nürnberg einzigartige Spruch "Bitte zurücktreten" wird bald der Vergangenheit angehören. Zukünftig wird an jeder Tür innen und außen je ein Blinklicht sowie ein Zweiton-Wechselsignal vor dem Schließen der Türen warnen. Ansonsten bleibt der Abfertigungsvorgang jedoch vorerst unverändert.
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Digitale Ansage

Die bereits vom DT2 her bekannten digitalen Ansagen der Haltestellen wurden auch in den DT1 nachgerüstet. Dadurch ist es zukünftig möglich, die Ansagen auch in anderen Sprachen zur Verfügung zu stellen.


Es wurden insgesamt 61 Doppeltriebwagen nachgerüstet, darunter alle 12 Wagen vom Typ DT 2 (529/530 bis 551/552). Die 14 Wagen der ersten Serie (401/402 bis 427/428) sowie die sechs aus München übernommenen Fahrzeuge (561/562 bis 571/572) werden nicht mehr umgerüstet, da sie nach der Umstellung der U2 auf automatischen Betrieb überzählig sind und ausgemustert werden.

Die Videoüberwachungen aller umgerüsteten Züge sind bereits in Betrieb, die anderen neuen Ausrüstungen wurden ab Montag, den 16. Januar 2006 nach und nach aktiviert. Ende März 2006 soll die Aktivierung bei allen 61 Doppeltriebwagen abgeschlossen sein.

Der Fahrgast kann die umgerüsteten Züge an dem Hinweis zur Videoüberwachung an den Türen erkennen. Für das Fahrpersonal erhält jeder umgerüstete und aktivierte Zug einen roten Punkt an den Seitenfenstern der Fahrerstände als Erkennungsmerkmal.

Die noch nicht umgerüsteten Fahrzeuge sind in unseren Fahrzeuglisten für den DT1 und den DT2 gekennzeichnet.

 
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last update:
26.03.2024 WK
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Wolfgang Kollorz
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